Racks

Auch wenn es „nur“ um einen Schrank geht – bei der Rack-Auswahl gibt es ein paar Dinge im Vorfeld zu beachten. Hier die wichtigsten Punkte und ihre Erklärung:

Die Höhe ergibt sich in der Regel aus den benötigten Höheneinheiten im Rack, sprich der Hardware, die im Rack eingebaut werden soll.  Zukünftige Planungen müssen dabei ebenso berücksichtigt werden, wie ggfs. durch Zubehör belegte Höheneinheiten oder freie Höheneinheiten, die bestimmte Hardware zur Wärmeabgabe benötigt.

Die benötigte Breite des Racks ergibt sich aus der 19″ (48,26 cm) Einbaubreite zwischen den Montageschienen (Standardbreite für Server, Switche, …) und dem zusätzlichen Platzbedarf an den Seiten. Hier müssen z. B. Verkabelung, Klimaeinheiten oder Zubehör berücksichtigt werden.

Die kleinste Rackbreite ist 600 mm, die sich aus 19″-Einbaubreite, Rahmen und Seitenwänden zusammensetzt, sollen PDUs und oder Verkabelung seitlich angebracht werden, wird i. d. R. ein 800 mm breites Rack benötigt.

Die maximale Einbautiefe ergibt sich aus der Schranktiefe abzüglich ca. 15 cm (Freiraum vor und hinter den 19″-Montageschienen). D. h. ein 1000 mm tiefer Schrank hat eine maximale Einbautiefe von 85cm.

Wird vor oder hinter den Montageschienen mehr Platz benötigt (z. B. für Verkabelung, Stromleisten) muss das entsprechend berücksichtigt werden, ebenso wie die Einbautiefe für die Zukunft geplanter Hardware und letztendlich auch genug Platz für die Zuführung des kalten bzw.  Abführung des warmen Luftstroms. Durch immer tiefere Hardware ist die Standard-Racktiefe mittlerweile bei 1200 mm anzusiedeln.

In doppeltem Sinne ein Thema: Sowohl das Rack muss auf das Gesamtgewicht der verbauten Hardware ausgelegt sein (heutzutage eigtl. nur selten ein Thema, außer bei sehr schwerer Hardware, wie z. B. einer USV oder USV-Akkupacks) und der Untergrund/Fußboden/Doppelboden muss auf das Gesamtgewicht des/der bestückten Racks ausgelegt sein.

Beim Platzbedarf sind die Schrankmaße mit geöffneten Türen zu berücksichtigen. Ein Rack mit 1200 mm Tiefe und 800 mm Breite benötigt in Summe also 2,80 m in der Tiefe. Durch geteilte Türen vorne und hinten lässt sich der Platzbedarf reduzieren – in diesem Beispiel auf 2 m benötigte Tiefe.

Die Erreichbarkeit der Stellfläche zur Einbringung der Racks muss bei der Auswahl berücksichtigt werden, evtl. eignet sich nur ein zerlegbares Rack weil die Wege zu schmal/niedrig/verwinkelt sind, um ein komplettes Rack zu transportieren.

Damit die kalten und warmen Luftströme im Rack den gewünschten Weg nehmen bzw. Verwirbelungen der kalten und warmen Luft verhindert wird, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen: Blindplatten decken freie Höheneinheiten ab, Bürstendichtungen verhindern den ungewollten Luftaustritt z. B. an Kabelausführungen, ein Rahmen um das 19″-Gestänge übernimmt an der Seite bzw. oben und unten die Funktion von Blindplatten.

Je nach Anforderung bzw. ggfs. vorhandener Klimalösung ist Airflow-Management auch außerhalb des Racks ein Thema: Von Einhausung bis zu Luftstromführungen im Doppelboden.

Zur Überwachung des Racks vor physischen Gefahren stehen je nach Anforderung verschiedene Systeme zur Verfügung. Zumindest ein Grundschutz vor den Hauptgefahren Temperatur, Taupunkt, Brand, Einbruch ist sinnvoll. Temperatur-Sensoren sollten am besten an der Rack-Rückseite bei den ausblasenden Lüftern angebracht werden. Wenn der Wert hier stimmt, ist er auch auf der einblasenden Seite in Ordnung. Es empfehlen sich mind. 3 Temperatursensoren pro Rack.

Ein weiteres Rack-Thema ist die ordentliche Planung und Ausstattung der Stromverteilung. Die PDU muss über genügend Anschlüsse, mit/für den passenden Steckern  und  genügend Kapazität verfügen. Evtl. werden noch weitere Funktionen wie Messbarkeit und Schaltbarkeit einzelner Anschlüsse oder der gesamten PDU benötigt, entsprechend breit gefächert ist das Angebot an Stromverteilungsleisten.

Akustik-Schränke sorgen mit einer Akustikschaum-Auskleidung, und meist unter 30 dB(A) leisen Ventilatoren für signifikante Geräuschdämpfung. Besonders empfehlenswert wenn das Rack in einer Büroumgebung o. ä. untergebracht werden soll/muss. Eine komplette Schalldämmung ist nicht möglich. Die Geräusche der außenliegenden Rack-Lüfter und  der innenliegenden Hardware (bzw. deren Lüfter)  lassen sich nicht vollkommen eliminieren, sondern nur dämpfen. Eine weitere zu berücksichtigende Lärmquelle für die Standortwahl eines Racks ist ggfs. auch die Klimatisierung.

Um Überhitzung der im Rack verbauten Hardware zu verhindern, ist es wichtig, dass für ausreichende Kühlung gesorgt wird. Leistungsstarke Hardware im Rack erzeugt auch entsprechend Abwärme. So ist das Thema Klimatisierung eines, bei dem besonders Rücksicht, auf zukünftige Planungen die Hardware zu erweitern, genommen werden muss, da sich oft nur schlecht bzw. mit großem finanziellen Aufwand nachrüsten lässt. Zur Dimensionierung ist deshalb wichtig, welche Stromlast und damit Wärmelast im Rack verbaut ist bzw. werden soll. Schon ab ca. 1 kW im Rack sollte die Notwendigkeit einer Klimatisierung  in der Planung zumindest geprüft werden.

Für (fast) jede Anforderung im Rack gibt es passende Lösungen: Befestigungsmaterial, Einbauschienen, Fachböden, Kabelmanagement, Stromleisten, Patchkabel, USV, …