In den ersten 14 Jahren wurden Linear Tape Open (LTO) Ultrium-Datenkassetten überwiegend auf Metallpartikel(MP)-Basis hergestellt. HP liefert nun mit seiner LTO-6-Technologie neuartige Medien auf Basis von Bariumferrit (BaFe) aus, die neben den LTO-6-MP-Produkten erhältlich sind.

Metallpartikel

Bis jetzt wurden 100 % aller Ultrium-Datenkassetten mit hochentwickelter Metallpartikeltechnologie hergestellt. Millionen von LTO Ultrium-Kunden verlassen sich seit dem Jahr 2000 bei Backup und Archivierung auf die robuste, bewährte MP-Technologie zum Schutz ihrer Daten: Es wurden mehr als 4 Millionen Laufwerke und mehr als 200 Millionen MP-Datenkassetten ausgeliefert. Bei Metallpartikel-Bändern wird ein Basisfilm mit einer langlebigen und flexiblen Farbschicht auf Polyurethan-Basis beschichtet, die suspendierte Metallpartikel enthält. Die Partikel bestehen aus einer nadelförmigen Eisen-Kobalt-Legierung mit verbesserten magnetischen Eigenschaften. Die Oberfläche der Partikel wurde passiviert, um ihre chemische Stabilität sicherzustellen. Durch die Größen und Form der Metallpartikel und durch weitere Zusätze erhält die Beschichtung die gewünschten magnetischen, elektrischen und physikalischen Eigenschaften, die das Schreiben und Lesen von Daten in einem bestimmten Format ermöglichen. Danach wird die Rückseite des Substrats beschichtet, um konsistente Reibungseigenschaften zu gewährleisten.

Bariumferrit

Bariumferrit ist eine neue Technologie, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in zukünftigen LTO Ultrium-Generationen zum Einsatz kommen wird. Die Unterstützung älterer MP-Medien wird jedoch weiterhin gewährleistet sein, so wie LTO-6-Geräte LTO-5-Medien beschreiben und lesen beziehungsweise LTO-4-Medien lesen können. Bei BaFe-Medien schweben genau wie bei MP-Bändern magnetische Teilchen in einem Substrat, die BaFe-Partikel sind jedoch kleiner als die Metallpartikel in MP-Bändern. Das bedeutet, dass BaFe-Partikel bessere magnetische Eigenschaften besitzen, deren Bedeutung mit der Flächendichte und somit der Kapazität der Medien wächst. Eine Diskussion der Flächendichte ist entscheidend, wenn man verstehen will, warum BaFe bei der LTO-7-Generation wahrscheinlich notwendig ist, bei LTO-6 jedoch optional bleibt. Die Flächendichte des Produkts errechnet sich aus der linearen Dichte (Bits entlang des Bands) und der Spurdichte (Anzahl der Spuren quer zum Band) Je höher die Flächendichte des Bands, desto höher ist auch die Kapazität.

Flächendichte = Spurdichte x lineare Dichte

Bei LTO-6 wurde die vom Format geforderte Kapazität von 6,25 TB durch eine um 70 % erhöhte Spurdichte von 1.280 Spuren bei LTO-5 zu 2.186 Spuren bei LTO-6 bei gleicher linearer Dichte erreicht. Daraus folgt:

LTO-5 Flächendichte = 1.280 Spuren x 385 kbit/Zoll – 1,5 TB unkomprimierte Kapazität
LTO-6 Flächendichte = 2.186 Spuren x 385 kbit/Zoll – 2,5 TB unkomprimierte Kapazität

Physikalische Eigenschaften von MP- und BaFe-Medien

Wie bereits erwähnt, verfügen BaFe-Medien über bessere magnetische Eigenschaften, die im Vergleich zu MP zu einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis und einer besseren Bitfehlerrate führen.

Partikel und Bitdichte
Da die BaFe-Partikel kleiner als die MP-Partikel sind, passen mehr der BaFe-Partikel in den gleichen Raum.

Die Abbildungen oben zeigen mit einem Rasterelektronenmikroskop bei gleicher Vergrößerung aufgenommene Bilder der Medienoberflächen. Aus diesen Bildern wird ersichtlich, dass BaFe-Teilchen dichter gepackt werden können.